Ein Wochenende in den Alpen sollte jeder einmal erlebt haben. Hierbei geht es nicht nur um die Natur und die atemberaubende Tierwelt, sondern mehr um das Erlebnis.
Die Grundkenntnisse wie Wasser abkochen, Feuer machen, ein Zeltlager aufbauen und noch viel mehr war für mich nichts neues. Dieser Trip hat mir aber noch einiges aufgezeigt.
Erst durch Christoph Zeegers, kam ich zu diesem Trip. Er nahm mich mit, auf die Suche nach den Alpenschneehühnern. Christoph lernte ich eigentlich durch den Kauf eines Objektives kennen. Danach verfolgte ich seine Wildlife-Fotografie auf Facebook und Instagram. Somit standen wir im regelmässigen Kontakt.
Mich hat es schon immer neugierig gemacht, einmal hinter die Kulissen von seiner Arbeit zu sehen. Somit haben wir uns dann entschlossen an diesen Ort zu gehen.

Mein Rucksack musste nicht nur mein Equipment tragen, sondern auch mein Schlafsack, Zelt, Isoliermatte, Wasser, Essen, Stativ, Kleider etc.
Hierbei war wichtig, dass alles so kompakt wie möglich verstaut wurde. Der Weg zum Zeltplatz war nicht lang, aber trotzdem mussten einige Höhenmeter überwunden werden. Der Schwerpunkt musste so nah wie möglich am Rücken liegen, damit sich das Gewicht optimal tragen lässt.
Mein Gepäck war am Schluss 20.6 kg schwer.

Oben anzukommen war ein fantastisches Gefühl. Es ist unbeschreiblich, man steht da und schaut sich erstmal um. Die Aussicht war genial. Um einen herum nur Berge, Täler und Wolken. Was will man mehr...
Christoph und ich sprachen uns ab, wie und wo wir unsere Zelte aufstellen möchten. Ein Bild schwirrte bei beiden im Kopf herum. Soviel soll gesagt sein: Sterne und Zelte...


Absolut der beste Platz. Die Zelte waren aufgebaut und der erste Snack verdrückt. Wir nahmen uns die Zeit und setzten uns an einen gemütlichen Platz, um den Ausblick etwas zu geniessen.
Für mich als Fotograf ist dies immer der erste und wichtigste Schritt bevor die Kamera ausgepackt wird. Wenn man einfach darauf los schiesst, verliert man schnell die Übersicht oder verpasst den richtigen Moment.

Das Umschauen und Geniessen wurde dann von diesem neugierigen Frechdachs gestört. Blevita oder Studentenfutter mögen sie am liebsten. Es ging einige Zeit bis er sich richtig nahe an mich heran traute, dann aber wurde er immer ehrgeiziger, um sich das Futter in meiner Hand zu schnappen.
Mit einem Weitwinkelobjektiv konnte ich diesen Moment einfangen. Hand ausgestreckt und schon kam er angeflogen. Einen Moment, den ich so schnell nicht mehr vergessen werde.

Der Sonnenuntergang rückte näher, also hiess es:
"lass uns los gehen, mal schauen ob wir etwas finden."
Christoph ging voraus und ich hinterher. Das Gebiet war sehr weitläufig und ich als Leihe hätte keine Chance gehabt die Hühner zu finden. Er kennt die Plätze wo sich die Tiere aufhalten, somit liefen wir dem Grat entlang und klapperten einen Spot nach dem anderen ab.
Ich muss jetzt noch schmunzeln, wenn ich daran denke, wie wir das erste Alpenschneehuhn angelockt haben. Sein Trick hat fantastisch funktioniert.
(dieser wird aber nicht verraten und bleibt wohl unser Geheimnis)
Für mich war es nicht wichtig, die Alpenschneehühner festzuhalten. Mein Equipment ist nicht auf diese Art Fotografie ausgelegt. Mich interessierte seine Arbeit, darum hielt ich den Moment von etwas weiter hinten fest.
Ich konnte mich nur langsam und leise bewegen. Das Alpenschneehuhn hat sich nahezu perfekt gegen die Sonne platziert. Es wäre schade gewesen, wenn es durch meine Bewegungen weggeflogen wäre.

Die Sonne ging langsam hinter dem Horizont unter und dann wurde es auch für uns Zeit wieder Richtung Zelt zu gehen.
Um die letzten Strahlen nicht ungenutzt zu lassen, schossen wir noch einige Selfies.


Wir hatten langsam hunger und bereiteten uns auf die Nacht vor. Ein feines Essen aus dem Aluminiumbeutel von Trak`n`Eat war da genau richtig.